Projekt „Die Mittelschule Gemünden räumt auf…“

 

„Aufräumen, wie uncool!“ Das dachten sich bestimmt die SchülerInnen der Klasse G 6 als ihre Lehrkraft in WG sagte, dass sie heute aufräumen sollten. „Jetzt nerven nicht nur die Eltern mit ihrem Ordnungswahn, sondern auch schon die Lehrkräfte in der Schule. Man kann wohl nirgends mehr chillen.“

 

Was die SchülerInnen allerdings noch nicht wussten, sollte es kein „normales“ Aufräumen werden, so wie sie es vielleicht von zu Hause kannten. Sondern ein Aufräumen nach der Art von Ursus Wehrli, ein Aktionskünstler und Komiker aus der Schweiz.

 

Zuerst wurden die Bücher angeschaut und ein Videoclip angesehen. Dann sammelten wir die Eigenschaften, nach welchen Kriterien Urs Wehrli aufräumt. Die Schüler fanden heraus, dass man nach Farbe, Größe, Art oder Form aufräumen bzw. sortieren konnte.

 

Unser erstes Aufräumen begann mit den Mäppchen. Das war bei einigen auch mal dringend nötig. Mäppchen öffnen und den ganzen Inhalt erstmal auf dem Tisch verteilen. Dann haben die SchülerInnen überlegt, nach welchem Kriterium sie sortieren wollten und los ging das Aufräumen. Schnell wurden alle Buntstifte zusammengesucht, alle Radiergummis, Bleistifte, Filzstifte, Lineale usw. andere sortierten nach Farbe und legten den Inhalt ihres Mäppchens wie einen Regenbogen auf den Tisch. Die Lehrkraft machte von jedem Tisch ein Vorher-/Nachher-Bild und die SchülerInnen betrachteten gegenseitig ihre neu geschaffene Ordnung.

 

In der nächsten Stunde sollte es etwas größer werden und wir schauten uns im Klassenzimmer um, was neu sortiert oder aufgeräumt werden konnte. Wir fanden so einiges. Da wurden Hefte nach Farben sortiert, Schränke und Regale nach der Art des Inhaltes, Kreiden nach Farbe, Tische nach der Größe und natürlich die gesamte 6 G nach der Größe aufgestellt.

 

In der nächsten Stunde sollte es noch etwas größer werden und wir stellten die „Kunst des Aufräumens, nach Urs Wehrli“ in der Parallelklasse vor. Wir sortierten alle Mäppchen nach Farbe und Größe.

 

In der nächsten Stunde sollte es dann ganz groß werden und wir stellten das Projekt in jeder Klasse unserer Schule vor. Mit Bildern und Videoclip haben wir unsere Mitschüler von dem Projekt begeistern können. Sie sollten alle in der nächsten Woche ein einfarbiges Oberteil anziehen und in die Turnhalle kommen.

 

Am Dienstag war es dann soweit. Alle Schüler der ganzen Mittelschule Gemünden versammelten sich in der Turnhalle. Zuerst sortierten sie sich nach Farben. Als sich alle mit den gleichfarbigen Oberteilen gefunden hatten, kam der nächste Auftrag. Jetzt sollten sich alle zusätzlich noch nach Körpergröße ordnen. Nach einiger Zeit, hatten die Schüler auch diese Aufgabe geschafft. Um nun ein Nachher-Foto machen zu können legten sich alle SchülerInnen und LehrerInnen auf den Boden und Klick - das Foto war im Kasten (bzw. im Handy). Nach dem Foto standen alle SchülerInnen wieder auf und es dauerte keine 10 Sekunden, dass aus der geordneten Mittelschule, wieder ein bunt gemischtes Durcheinander entstand.

 

Aufräumen ja oder nein, schön oder blöd, kein Problem oder nervig?

In der Reflexion unseres Projektes überlegten die SchülerInnen welche Vorteile Ihnen das Aufräumen/Sortieren bringt.

 

Zu aller erst kam die Aussage, dass man Gegenstände oder Dinge schneller findet. Eine aufgeräumte Umgebung ist beruhigend für das Auge und man fühlt sich wohl. Diese Aussagen sind …. In allen Elternohren. Außerdem empfanden die SchülerInnen eine aufgeräumte Umgebung als „satisfy“.

Etwas bedenken hatten sie, dass wenn zu viel aufgeräumt wird es unnatürlich und steril aussieht.

Aber muss denn alles aufgeräumt, sortiert und genormt sein?

 

Die SchülerInnen fanden heraus, dass die Natur viel schöner ungeordnet aussieht. Ein Wald mit verschiedenen Bäumen ist interessanter als ein Wald, in dem alle Baumarten sortiert in einer Reihe stehen. Der Sternenhimmel ist viel schöner, als wenn alle Sterne nach Größe und in Reihe sortiert wären und auch wir Menschen sollen nicht alle gleich aussehen, gleich groß sein, die gleiche Haar-, Haut- und Augenfarbe haben. Es ist schön, dass jeder von uns so verschieden ist und ebenso ist, wie er ist.

 

 

Pflanzen

Mäppchen - M7

Hosen

Getränkepäckchen - G 5

Schulbücherei M 10

Gewinner die 9a mit ihren Schulbüchern

Putzmittelschrank - 6 a

Die Mittelschüler sortieren sich nach Farben

Sieht doch schon

ganz gut aus

Die Mittelschüler noch bunt gemischt

Alle Mittelschüler nach Farben sortiert